Generationenkonflikt? Geschlechtersensibilität? Themen für die Betriebliche Gesundheit!
Nachdem sich die Seminarangebote der AG Betrieb 2022 der Resilienz von Menschen und Organisationen widmeten, stehen in diesem Jahr verschiedene Aspekte der Zusammenarbeit und deren Bezug zur Betrieblichen Gesundheit im Fokus.
Unterschiedlichen Werten und Ansichten von Jung und Alt, die in Unternehmen aufeinandertreffen, widmete sich am 25. April 2023 das erste Online-Seminar der AG Betrieb. Unter dem Titel „Generationen im Konflikt – Wie Ihr Unternehmen vom Wertewandel profitieren kann. Und welchen Beitrag Betriebliche Gesundheit dabei leistet.“ spannte Tobias Benzin von der HFA BGMplus einen umfassenden Bogen zwischen der Baby-Boomer- und den jüngeren Generationen, den Anforderungen und auch historischen Hintergründen zu deren Platzierung auf dem Arbeitsmarkt.
Dabei wurde deutlich, dass zunehmend weiche Faktoren, wie ein gutes Betriebs- und Teamklima, Freude und Sinnhaftigkeit bei der Tätigkeit sowie ein fördernder und wertschätzender Führungsstil Menschen motivieren, sich für einen Unternehmen zu entscheiden. Welche Rolle das Betriebliche Gesundheitsmanagement dabei spielen kann, war ein Schwerpunkt der Veranstaltung, dem sich beide interaktive Workshops zuwandten.
Dass auch Geschlecht im Betrieblichen Gesundheitsmanagement eine Rolle spielen muss, zeigten die vielfältigen Informationen der Referierenden im Seminar „GESÜNDER ARBEITEN MIT GENDERBRILLE? NA KLAR! Betriebsgesundheit und Geschlecht gehören zusammen.“ am 21. Juni 2023. „Jetzt auch noch dieses Gender-Gedöns? Wir haben Wichtigeres zu tun!“ ist gerade in KMUs oft zu hören. Doch wie wichtig es ist, zeigten die Zahlen zur Frauengesundheit, die Anja Bielefeldt vom Frauen- und Mädchengesundheitszentrum MEDEA e. V. präsentierte, ebenso wie die Informationen zur Männergesundheit, durch Stefan Beier von der LAG Jungen- und Männerarbeit Sachsen e. V. vorgestellt. Augenmerk sollte auch die Gesundheitsförderung für queere Menschen im betrieblichen Umfeld erfahren. Immerhin 20 % der Generation Z, der ab dem Jahr 2000 Geborenen, identifizieren sich damit – also ein nicht zu vernachlässigender Teil der jungen Arbeitenden, so Leo Lentz von der LAG Queeres Netzwerk Sachsen e. V. Wie die drei Referierenden darstellten, geht es darum, individuelle Gesundheitsbedürfnisse zu beachten, tradierte Rollenzuschreibungen zu überdenken und Diskriminierung als stark empfundenen Stressfaktor abzubauen. Die Seminarteilnehmenden, viele Multiplikator*innen, waren sehr dankbar für die verschiedenen Blickwinkel und begannen schon bei der Arbeit in Kleingruppen, erste Lösungsansätze zu entwickeln. Dass dieses Thema einen langen Atem und immer wieder Angebote braucht, war das Fazit dieses ersten Impulses.
Die Informationsstelle Gesundheit in der Arbeitswelt für KMU wird vom Sächsischen Staatsministerium für Soziales und Gesellschaftlichen Zusammenhalt und von weiteren Partnern (GKV, DGUV, SMWA und DRV) gefördert.
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