Lebenswelt Kommune

Gesund aufwachsen und in guter Gesundheit leben, arbeiten und alt werden können, hängt nicht nur von der individuellen Lebensweise (Verhalten) ab. Auch die sozialen, wirtschaftlichen und umweltbezogenen Lebensverhältnisse beeinflussen die Lebensqualität und somit auch die Gesundheit der Menschen in Sachsen. Mit anderen Worten: Unterschiedliche Lebensverhältnisse gehen mit unterschiedlichen Gesundheitschancen einher. Dies erfordert übergreifende Gesundheitsförderungsstrategien, die gesunde Lebensverhältnisse für alle Menschen schaffen.

Kommunen haben die Möglichkeit, mit Blick auf ihre Daseinsvorsorge gesundheitsfördernde Rahmenbedingungen (Verhältnisse) mitzugestalten. Das Vorhandensein von Freizeit- und Grünanlagen, Radwegen, lebens- und altersgerechten Wohnverhältnissen sind hierfür wichtige Handlungsfelder. Ebenso grundlegend ist es, die Teilhabe von sozial benachteiligten Menschen und ihren Familien zu stärken sowie ihre Ressourcen zu fördern. Weitere Rahmenbedingungen für kommunales Handeln werden auf Landes-, Bundes- und EU-Ebene gesetzt, wie beispielsweise die Anzahl der niedergelassenen Ärztinnen und Ärzte durch die Kassenärztliche Bundesvereinigung (KBV) oder die Regelungen zur Sauberkeit des Trinkwassers über Vorgaben der EU.

Kommunen sind für die Umsetzung von Gesundheitsförderung und Prävention ein zentraler Akteur. Sie stoßen gesundheitsfördernde Entwicklungsprozesse an, koordinieren und leiten diese.  Sie haben darüber hinaus Einfluss auf die Rahmenbedingungen von: Betrieben, Institutionen im Bereich der Arbeitsförderung, Jugendeinrichtungen, Kitas, Pflegeeinrichtungen, Schulen und Vereinen. Deshalb werden sie auch als Dachsetting bezeichnet.

In Sachsen existieren überwiegend in jedem Landkreis und in jeder kreisfreien Stadt Regionale Arbeitsgemeinschaften für Gesundheitsförderung (RAG), die durch kommunale Gesundheitsförderinnen und -förderer in der Regel aus den jeweiligen Gesundheitsämtern geleitet werden. Hier finden sich Akteure und Fachkräfte aus verschiedenen Institutionen, Politik-, Verwaltungsbereichen und der Zivilgesellschaft zusammen. Ziel ist es, in den Kommunen gesundheitsfördernde Lebenswelten und Angebote für alle Altersgruppen zu schaffen und sozial bedingte sowie geschlechtsbezogene Ungleichheit von Gesundheitschancen zu mindern.

AG Kommune

Aufgaben und Ziele

Die Landesrahmenvereinbarung (LRV) für den Freistaat Sachsen unterstützt Kommunen und macht dies mit ihren Zielen in der LRV-Strategie sichtbar. Die AG Kommune setzt die Ziele um und entwickelt diese weiter. Handlungsleitend für die Beteiligten der AG Kommune sind folgende programmatische Ansätze:

• der Ausbau der Reichweite von Gesundheitsförderung und Prävention
• die bedarfsbezogene und damit gezielte(re) Umsetzung
• eine Vertiefung der Nachhaltigkeit

Mitglieder

• AOK PLUS – Gesundheitskasse für Sachsen und Thüringen
• ARGE „GKV-Bündnis für Gesundheit in Sachsen“
• Bundesagentur für Arbeit Regionaldirektion Sachsen
• Koordinierungsstelle Gesundheitliche Chancengleichheit Sachsen
• Landesseniorenvertretung für Sachsen e. V.
• Landessportbund Sachsen e. V.
• Sächsisches Staatsministerium für Soziales, Gesundheit und Gesellschaftlichen Zusammenhalt (SMS, Leitung)
• Sächsischer Volkshochschulverband e. V.
• Stabsstelle Seniorenpolitik (SMS)
• Technische Universität Chemnitz, Professur Sozialwissenschaftliche Perspektiven von Sport, Bewegung und Gesundheitsförderung
• Verband Sächsischer Wohnungsgenossenschaften e. V.
• Vertretung für die Geschlechtergesundheit des Gleichstellungsbeirates beim Sächsischen Staatsministerium der Justiz und für Demokratie, Europa und Gleichstellung (SMJusDEG) – vertreten durch die Gleichstellungsbeauftragte der Landeshauptstadt Dresden
• Vertretungen des Sächsischen Landkreistages e. V. (Landkreis Sächsische Schweiz/Osterzgebirge)
• Vertretungen des Sächsischen Städte- und Gemeindetages e. V. (Stadt Leipzig, Co-Leitung)
• Vertretungen des Sächsischen Städte- und Gemeindetages e. V. (Stadt Chemnitz)

Kontakt

Leitung:

Sächsisches Staatsministerium für Soziales, Gesundheit und Gesellschaftlichen Zusammenhalt (SMS)
Dr. Reinhild Benterbusch
Telefon: 0351 564-56512
E-Mail: reinhild.benterbusch@sms.sachsen.de

Co-Leitung:

Stadt Leipzig, Gesundheitsamt
Dr. Ulrike Leistner
Telefon: 0341 123 6787
E-Mail: ulrike.leistner@leipzig.de

AKTUELLES

Kommunale Gesundheitsförderung in Sachsen – So geht’s: Gesundheitskonferenz im Erzgebirgskreis (Dezember 2023)

Wie lebenswert finden Bürger*innen ihre Umgebung? – Der StadtRaumMonitor unterstützt bei der Suche nach Antworten (Dezember 2023)

„Ohne mich kein für Dich“ – Selbstfürsorge als Fundament (September 2023)

Good-Practice-Kriterien bringen auch Kinder- und Jugendarbeit voran (Juni 2023)

Good-Practice-Kriterien für eine gelingende Präventions-Projektarbeit (Juni 2022)

Handwerkszeug für Gesundheitsförder*innen (März 2022)

Blick über den Tellerrand, der zweite: Kontextcheck (Januar 2022)

Blick über den Tellerrand: Die Standortanalyse der KGC Hamburg (Dezember 2021)

GOOD-PRACTICE-KRITERIEN: Von der Theorie zur Praxis – Vor Ort nachgefragt
Ein Interview der KGC Sachsen mit einer Lernwerkstatt-Teilnehmerin, Oktober 2021