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Vernetzen. Gestalten. Weiterkommen: Rückblick auf den 5. Fachtag der AG Betrieb

Rund 50 Multiplikatorinnen und Multiplikatoren der Betrieblichen Gesundheit folgten der Einladung der AG Betrieb zum mittlerweile 5. Fachtag am 21. Oktober 2025 unter dem Titel „Arbeitswelt unter Spannung – Gesund in Zeiten der Dauerbelastung“. Vertreter*innen aus Kranken-, Unfall- und Rentenversicherungen, Ministerien, Integrationsämtern, Kammern, der Bundesagentur für Arbeit, Fachkräfte für Arbeitssicherheit sowie Unternehmensvertretungen kamen in Dresden zusammen, um sich zu vernetzen, auszutauschen und ihr Fachwissen zu vertiefen.

Eröffnung des Fachtags durch Anja Maatz (KMU-Infostelle)
Eröffnung des Fachtags durch Anja Maatz (KMU-Infostelle)

Impulse aus der Keynote: BGM als Stabilisator in unsicheren Zeiten
In der Eröffnungs-Keynote „BGM im Sturm der Arbeitswelt: Vom Krisenmodus zur Kompetenz“ spannte Tobias Benzin (AGAMO GmbH) einen eindrücklichen Bogen von der aktuellen wirtschaftlichen Lage Sachsens bis hin zu der Frage, wie Betriebe trotz Unsicherheit gesund und zukunftsfähig bleiben können. Zentrale Botschaft: Betriebliches Gesundheitsmanagement entfaltet dort besondere Wirkung, wo es eng an die Ziele des Unternehmens gekoppelt wird.
Unternehmen lassen sich nachweislich leichter für gesundheitsförderliche Maßnahmen gewinnen, wenn erkennbar wird, wie BGM zur Stabilisierung beiträgt – etwa durch höhere Leistungsfähigkeit, stärkere Mitarbeiterbindung oder ein gesundes Betriebsklima. Besonders betonte Benzin die Relevanz psychischer Gesundheit: "Die Datenlage ist eindeutig: Psychische Erkrankungen stellen inzwischen den größten Problemkomplex in Unternehmen dar. Mit 26 % psychisch bedingten Fehlzeiten (2024) und steigenden Belastungen durch gesellschaftliche Krisen benötigen Organisationen nachhaltige Konzepte, um mentale Gesundheit zu stärken". Damit wurde der inhaltliche Rahmen für den Tag gesetzt: BGM wirkt dann, wenn es an den realen Herausforderungen ansetzt – und die liegen längst nicht mehr primär im körperlichen Bereich.

Keynote „BGM im Sturm der Arbeitswelt: Vom Krisenmodus zur Kompetenz“

Workshops: Praktisches Arbeiten der Multiplikatorinnen und Multiplikatoren
Der Fachtag war geprägt von aktivem, praktischem Arbeiten. In zwei Workshop-Runden konnten die Teilnehmenden jeweils zwei von fünf thematischen Schwerpunkten wählen:

  1. Gesunde Führung
  2. BGM trotz Rezession
  3. Organisationsentwicklung als Erfolgsfaktor
  4. Resilienz für Multiplikator*innen
  5. BGM bei Schichtarbeit

Alle Workshops waren praxisorientiert gestaltet und boten viel Raum zum Ausprobieren, Diskutieren und Reflektieren. Dabei zeigte sich deutlich, wie engagiert und handlungsorientiert die Multiplikatorinnen und Multiplikatoren vorgehen: Sie entwickelten konkrete Lösungsansätze, tauschten Erfahrungswissen aus und formulierten Ideen, die direkt in Beratungsprozesse und Unternehmenspraxis übertragbar sind. Ob es um den Umgang mit Einwänden in rezessiven Zeiten, die Entwicklung gesunder Führungskulturen oder die Gestaltung gesundheitsförderlicher Strukturen bei Schichtarbeit ging – im Mittelpunkt standen konkrete Handlungsmöglichkeiten für die tägliche Arbeit der Fachkräfte.

Workshoprunde „Gesunde Führung“

Auch die Stärkung der eigenen Rolle fand ihren Platz: Der Resilienz-Workshop erinnerte daran, dass diejenigen, die andere unterstützen, selbst Schutzfaktoren und Ressourcen benötigen, um langfristig wirksam zu bleiben.

Vernetzung und Austausch
Neben den inhaltlichen Programmpunkten boten der Netzwerklunch und die integrierte Kaffeepause zahlreiche Gelegenheiten, Kontakte zu vertiefen, gemeinsame Fragestellungen zu diskutieren und Kooperationen anzubahnen. Der Austausch zwischen den verschiedenen Institutionen und Branchen wurde vielfach als besonders gewinnbringend hervorgehoben — ein wesentlicher Baustein für eine starke Lotsen- und Verweisberatung in Sachsen.

Interaktive Auswertung des Fachtags

Fazit
Der 5. Fachtag der AG Betrieb machte deutlich:

  • BGM bleibt ein Schlüsselthema, gerade in Zeiten wirtschaftlicher und gesellschaftlicher Unsicherheit.
  • Psychische Gesundheit rückt zunehmend in den Fokus und braucht systematische, strategisch verankerte Lösungen.
  • Multiplikator*innen spielen eine zentrale Rolle, wenn es darum geht, Unternehmen für gesundheitsförderliche Strukturen zu gewinnen und sie auf diesem Weg zu begleiten.
  • Und: Praxisorientiertes Arbeiten und starke Netzwerke sind entscheidend, um BGM wirklich wirksam zu machen.

Mit vielen neuen Impulsen, gestärkten Kontakten und konkreten Ideen für die eigene Beratungspraxis endete der Fachtag in einem positiven, konstruktiven Miteinander.


Kontakt:

Informationsstelle Gesundheit in der Arbeitswelt für kleine und mittlere Unternehmen (KMU)
Anja Maatz
Projektkoordinatorin
0351 501936-54
gesund-betrieb@p-sachsen.de

interaktive Auswertung