Mit teamw()rk zur Gesundheits- und Arbeitsförderung im Jobcenter Vogtland
Die Bundesagentur für Arbeit (BA) und die Gesetzliche Krankenversicherung (GKV) arbeiten seit Februar 2012 auf Basis einer Empfehlungsvereinbarung zum Thema Arbeitslosigkeit und Gesundheit zusammen. 2014 erfolgte die gemeinsame Verständigung im Rahmen eines Modellprojektes, die Gesundheitsorientierung in die Integrationsarbeit der Jobcenter einzubinden. In den vergangenen beiden Newslettern wurde die regionale Zusammenarbeit an den Standorten Meißen und Dresden vorgestellt. Nun möchten wir die Arbeit im Vogtland vorstellen.
Das Jobcenter Vogtland war 2014 bundesweit einer der 6 Modellstandorte und ist somit von Anfang an dabei. Denn bereits im Beschäftigungsprogramm des Bundes „50plus“ wurde deutlich: Gesundheit und Arbeitslosigkeit bedingen sich wechselseitig. Der berufliche Wiedereinstieg für gesundheitlich eingeschränkte Kunden ist deutlich erschwert - gleichzeitig ist anhaltende Arbeitslosigkeit ein erheblicher gesundheitlicher Risikofaktor. Die Gesetzlichen Krankenkassen halten für die Vermeidung bzw. Reduzierung von gesundheitlichen Problemen eine Vielzahl gesundheitsfördernder Angebote der Verhaltensprävention bereit, welche aber von arbeitslosen Menschen kaum genutzt werden. Hier erkannte das Jobcenter Vogtland bereits frühzeitig notwendige Ansatzpunkte.
Gemeinsam mit der AOK PLUS – Die Gesundheitskasse für Sachsen und Thüringen - als Federführer in der Region fördern die Integrationsfachkräfte im Vogtland seitdem stetig und mit sehr guten Teilnehmerquoten die Gesundheit der erwerbsfähigen Leistungsberechtigten im Bürgergeldbezug. Im Rahmen des bundesweiten Programms „teamw()rk für Gesundheit und Arbeit“, in welches die Strukturen mittlerweile seit 2023 übergegangen sind, bieten sie den Teilnehmerinnen und Teilnehmern die Möglichkeit, etwas für Ihre Gesundheit und Ihr Wohlbefinden zu tun.
Ziel ist es, die Beschäftigungsfähigkeit zu erhalten oder zu verbessern. In individuellen Beratungsgesprächen erfahren die Interessenten, wie sie ihre Gesundheit nachhaltig stärken können. Für die gesundheitsorientierte Beratung wurden Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in einer dreitägigen Schulung durch externe Trainer qualifiziert. Die Inanspruchnahme ist für die arbeitslosen Kundinnen und Kunden freiwillig und kostenfrei. Dabei wird die gesundheitsorientierte Beratung losgelöst vom allgemeinen Integrationsprozess betrachtet und besprochen. Zudem gibt es das Angebot, spezielle gesundheitsfördernde Kurse zu besuchen. Je nach Bedarf stehen dabei zum Beispiel Themen wie psychische Gesundheit, gesunde Ernährung und Bewegung im Vordergrund. Zum Teil wird die Gesundheitsförderung in Absprache mit dem Maßnahmeträger auch direkt mit Angeboten der Arbeitsförderung verknüpft. Es erfolgt eine klare Trennung der Finanzierung.
Ein fester Bestandteil der Kursangebote seit 2014 ist u.a. AktivA – Aktive Bewältigung der Arbeitslosigkeit. AktivA wurde speziell auf die Bedürfnisse arbeitsloser Personen zugeschnitten und von der TU Dresden entwickelt (Training zur Förderung von Gesundheit und Handlungskompetenz bei Erwerbslosen). Ziel ist eine Verbesserung des körperlichen und psychischen Befindens. Die Teilnehmer werden auch zum Transfer in den Alltag angeleitet. Themen der sechs Veranstaltungen sind u.a. Stressbewältigung, Entspannungsverfahren, Ernährung & Bewegung sowie eine gute Tagesstruktur. Seit 2014 gab es über 600 Teilnehmende!
Highlight jedes Jahr ist der große Familien-Gesundheitstag, welcher ein vielfältiges Programm rund um Gesundheit, Prävention und Teilhabe bietet. Das Motto lautet dabei stets „Mitmachen und Ausprobieren“. Besonders beliebt waren in diesem Jahr am 05. Juni 2025 die gesunden Snacks und Smoothies der Aussteller und der Handwasch-Test, bei dem man mittels UV-Licht kontrollieren konnte, wo sich nach dem Händewaschen noch Verunreinigungen und Bakterien an den Händen befanden. Viele Besuchende zeigten sich überrascht, wie viel man auch mit begrenzten Mitteln für die eigene Gesundheit tun kann. Die Aussteller berichteten von zahlreichen interessierten Gesprächen und einer hohen Beteiligung an den Mitmachaktionen. „Auch dieses Jahr hat unser Familien-Gesundheitstag 2025 wieder gezeigt, wie wichtig ganzheitliche Unterstützung für Familien im Bürgergeldbezug ist. Durch die Kombination von Gesundheitsförderung und individueller Beratung werden Wege zu mehr Selbstbestimmung und beruflicher Integration eröffnet.“, so die teamw()rk-Programmverantwortliche im Jobcenter Vogtland, Elisa Weiß-Rosenbaum.
Die Koordination seitens GKV federführend durch die AOK PLUS am Standort in Plauen bestätigt das hohe Engagement aller beteiligten Akteure. Sowohl Krankenkassen und Jobcenter als auch die Kommune, Bildungsträger und beauftragte Partner engagieren sich weit über das Übliche hinaus. Es ist im Interesse aller, die aufgebauten Strukturen und Netzwerke zu erhalten und zu stärken.
So können wir mit dem Ziel, die Gesundheit der Kunden nachhaltig zu fördern, gemeinsam zum Erfolg des Programms im Jobcenter Vogtland beitragen.
Weitere Informationen zu Angeboten zur Gesundheitsförderung für Bürgergeldbeziehende im Vogtland, z.B. dem Kurs zur Gesundheitsförderung AktivA, finden Sie hier.
Ansprechpartnerin für den Standort Vogtland
AOK PLUS – Die Gesundheitskasse für Sachsen und Thüringen:
Manja Döscher
Beraterin Gesundheitsförderung
AOK PLUS – Die Gesundheitskasse für Sachsen und Thüringen
Kundencenter Plauen 1
Klösterlein 2
08523 Plauen
Tel.: 0800 10590-44104
E-Mail: manja.doescher@plus.aok.de
GKV-Ansprechpartnerin Sachsen
Geschäftsstelle der ARGE „GKV-Bündnis für Gesundheit“ in Sachsen:
Josy Simon
Referentin
c/o Verband der Ersatzkassen e. V. (vdek)
Landesvertretung Sachsen
Glacisstraße 4
01099 Dresden
Tel: 0351 87655 - 46
Fax: 0351/ 87655 - 43
Josy.Simon@vdek.com
Weitere Informationen zu teamw()rk finden Sie hier.
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